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Rezension von:
Dieter Langewiesche
Eberhard Karls Universität, Tübingen
Redaktionelle Betreuung:
Nils Freytag
Empfohlene Zitierweise:
Dieter Langewiesche: Entmythologisierung von "anno neun". Die Tiroler Erhebung 1809 in der gegenwärtigen Forschung (Rezension), in: sehepunkte 10 (2010), Nr. 3 [15.03.2010], URL: https://www.sehepunkte.de
/2010/03/16775.html


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Entmythologisierung von "anno neun". Die Tiroler Erhebung 1809 in der gegenwärtigen Forschung

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Europa im Zeitalter der französischen Revolution und Napoleons blieb lange ein mythischer Raum, der rückblickend mit nationalen Ursprungserzählungen gefüllt wurde. Sie zu entschlüsseln gehört zum Dienst der Geschichtswissenschaft an der Gesellschaft. Sie war allerdings auch daran beteiligt, diesen Erzählungen einen guten Leumund zu verschaffen. Die Gesellschaft erfindet die Ursprungsmythen, die historischen Wissenschaften beglaubigen sie - so lässt sich das übliche Verlaufsmuster beschreiben. Im Entmythologisierungswerk ist es ebenfalls zu erkennen: Widerspruch zum dominanten Geschichtsbild wird in der Regel zunächst in gesellschaftlichen Oppositionsgruppen erhoben, die historischen Wissenschaften folgen meist mit beträchtlicher Verzögerung.

So ist es auch mit dem "Tiroler Sonderweg" (Schennach, 35 u.ö.). Ihn zu dekonstruieren ist das Hauptgeschäft der gegenwärtigen Forschung zu 1809. Das verbindet sie mit der Forschung zu den antinapoleonischen Erhebungen in anderen Regionen Europas. Es geht darum, die Tiroler Ereignisse von 1809 in das europäische Umfeld einzuordnen, um Bewertungskriterien zu gewinnen, die zu den überlieferten Selbstbildern Distanz schaffen. Das Ergebnis ist an einer Kleinigkeit zu erkennen: "anno neun", nicht mehr "Anno Neun". Die kleinen Anfangsbuchstaben signalisieren, so Martin P. Schennach, eine Art Entprovinzialisierung des Blicks auf die Geschichte Tirols.

Pointiert gesagt: "1809" als Abschluss und nicht als Beginn, Endpunkt der Frühen Neuzeit in Tirol und nicht Auftakt, in dem jene Zukunft sich ankündigt, die erst retrospektiv in das Ereignis eingeschrieben wurde. Dieses radikale Umschreiben des Tiroler Vergangenheitsbildes geschieht auf zwei Wegen. Die Geschichte des "Tiroler Sonderweges" aus dem Geiste von "Anno Neun" wird nachgezeichnet - wann setzte diese Ursprungserzählung ein, wie veränderte sie sich, wer propagierte sie und wer widersprach, welche gesellschaftlichen und politischen Funktionen erfüllte sie? -, und zweitens wird "anno neun" in dem, was damals geschehen ist, quellenkritisch neu gesichtet: das Ereignis anhand der zeitgenössischen Quellen und seine Nachgeschichte in den retrospektiven Ursprungserzählungen. Einem dieser beiden Zugänge folgen alle Studien, die hier vorgestellt werden, einige verbinden beide.

1. Zum geschichtspolitischen Umschreiben des Ereignisses Tirol 1809

In Jubiläumsjahren werden Geschichtsbilder verdichtet und massiv instrumentalisiert. Man bekennt sich zur Vergangenheit, indem man sie gegenwartstauglich macht. "Vergangenheitsbewirtschaftung" ist angesagt, - eine erhellende Formulierung der Schriftstellerin Iris Hanika. In ihrem Roman "Das Eigentliche" (2010) gibt es ein Institut mit dieser Aufgabe. Geschichtsjubiläen widmen sich ihr auch. Welche Inszenierungsstrategien die erste Centenarfeier zu einem "Fest der Superlative" machten, analysiert Irmgard Plattner eindrucksvoll. [1] Innsbruck wurde zum Ausstellungsraum gestaltet, erfüllt von der Trias Gottvertrauen, Kaisertreue und Vaterlandsliebe. Die Andacht vor diesen Tugenden, die als das Merkmal des echten Tirolers gepriesen wurden, verband man mit dem Glauben an die weltgeschichtliche Bedeutung der Tiroler Tat von 1809. Die Teilnahme des Kaisers ließ das Landesfest 1909 zur "neofeudalen Huldigungszeremonie" (Plattner, 400) werden. Die katholische Kirche wirkte mit, doch sie trat zugleich als eigenständiger Machtfaktor auf, denn sie demonstrierte ihren Einfluss vor allem auf die bäuerliche Bevölkerung mit einer eigenen Feier, die Herz-Jesu-Kult und patriotisches Gedenken verband.

Diese Geschichtsinszenierung nach einhundert Jahren wurde zu einem "Meisterstück an historischer Verdrängung" (Plattner, 401). Alle Enttäuschungen über die Wiener Politik im Aufstandsjahr und danach kamen nicht vor. Doch es gab auch Gegenstimmen, in denen ein anderer Blick auf 1809 sichtbar wurde - ein Minderheitenblick noch. In Trient demonstrierten irredentistische Gruppen, in Deutschtirol legte die Sozialdemokratie in einem fünfteiligen Zeitungsartikel eine Deutung vor, in der die materiellen Belastungen ausschlaggebend für den Tiroler Aufstand waren, die Wiener Politik kritisiert und auch Andreas Hofer, die Heldenfigur, in dessen Bild Tirol sich zu erkennen wähnte, eingedunkelt wurde.

Die Gedächtnisfeiern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzten die Gewichte anders. [2] 1959 bestimmte der Konflikt um Südtirol die Feiern. Unter dem Motto Einheit und Selbstbestimmung beglaubigte Anno Neun nun die Forderung, die Teilung Tirols rückgängig zu machen. 1984 verschob sich der Wille zur Einheit ins Geistig-Kulturelle. Das katholisch-konservative Hofer-Bild verband beide Jubiläen. Doch 1984 äußerte sich vor allem in den Medien auch vermehrt Kritik an dieser politischen Indienstnahme der Geschichtserinnerung. Ganz im Zeichen des Widerspruchs zu den Geschichtsbildern, die bis dahin in den Erinnerungsfeiern und auf zahlreichen anderen Erinnerungsbühnen gestaltet worden waren, stand dann die Zweihundertjahrfeier. Die hier vorzustellenden Bücher zeugen von dem radikalen Blickwechsel, der in den Feiern und Publikationen des Jahres 2009 einem großen Publikum nahegebracht wurde.

Der von Brigitte Mazohl und Bernhard Mertelseder herausgegebene Band "Abschied vom Freiheitskampf?" soll als "wissenschaftlicher 'Begleittext'" (6) des Gedenkjahres 2009 die Wege, auf denen die Mythengestalt 1809 geformt wurden, darlegen und zugleich Umrisse eines neuen Bildes sichtbar machen. Deshalb widmet sich der erste Teil einzelnen Aspekten der Tiroler Erhebung und ordnet sie in die europäische Szenerie ein. [3] Der zweite Teil spürt der Erinnerungskultur und Gedächtnispolitik auf unterschiedlichen Bühnen nach. Sie umfassen Geschichtsschreibung und Predigt ebenso wie Literatur und Malerei, die Metamorphosen von Hofers Sandhof im Passeiertal, die großen Jubiläumsfeiern und das Hofer-Bild im Spielfilm. [4]

Als ein Ergebnis dieser Studien lässt sich festhalten: Mit zunehmender zeitlicher Distanz zum Ereignis wurde es erinnerungsgeschichtlich und geschichtspolitisch umgeformt zum Tiroler Ursprungsmythos. Wie das geschah war Tirol-spezifisch, nicht aber, dass es geschah. Die Forschung zu den nationalen Mythen in Europa hat diese Imaginationsprozesse im historischen Gewand inzwischen dicht aufgearbeitet. In Tirol ist ein erster Veränderungsschub im Blick auf 1809 für die 1830er-Jahren gezeigt worden, wenngleich dessen Gewicht unterschiedlich beurteilt wird. Während Pizzinini (Anm. 4) erst "nach der Metternich-Zeit die Barriere gegenüber dem 'Volkshelden' Andreas Hofer" (257) staatlicherseits abgebaut sieht, spricht de Rachewitz bereits für 1838, als der österreichische Kaiser nach Tirol kam und einen Enkel Hofers in einem feierlichen Akt mit dem Sandhof belehnte [5], von einer "nicht enden wollenden 'Hoferiade'". Der Kaiser legte "höchstpersönlich gegenüber dem Denkmal Hofers [es war vier Jahre zuvor errichtet worden] den Grundstein für ein Denkmal für alle gefallenen Landesverteidiger." [6] Auch in der englischen Hofer-Verehrung bildeten die 1830er-Jahre einen Höhepunkt [7], wie Laurence Cole (Anm. 4) zeigt, dem die Neubewertung der Geschichte Tirols im 19. Jahrhundert viel verdankt. [8]

Angebahnt hatte es sich schon zuvor, doch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte sich das dann lange vorherrschende Bild von 1809 durch: zentriert um den Märtyrer Andreas Hofer als Repräsentanten 'des Tirolers', gottesfürchtig und streng katholisch, dem habsburgischen Kaiserhaus treu ergeben, der Tiroler Nation wehrhafte Stütze. Florian Kern führt dies in seiner Magisterarbeit, die als Auftaktband einer Schriftenreihe zum napoleonischen Zeitalter erschienen ist, näher aus (Kap. 7, 77ff.), wie er auch den späteren Wandel des Bildes von 1809 und Andreas Hofer entlang der politischen Zäsuren des 20. Jahrhunderts in der deutschsprachigen Literatur skizziert. Im ausgehenden 19. Jahrhundert geriet der Hofer- und Tirol-Mythos zum Bollwerk gegen die Feindbilder Liberalismus und Sozialismus und gegen alle Nicht-Katholiken. Hinter diesem Bollwerk meinte man die Einheit Tirols zu finden und bewahren zu können, bäuerlich-katholisch-patriotisch fundiert, wie es in dem Bild Carl von Blaas' von 1890 entgegentritt: Die Gestalt des durch Verrat in Gefangenschaft geratenen Andreas Hofer erinnert an die Passion Christi, seine Frau Anna schaut kniend auf das herzförmige rote Mittelstück in Hofers Trachtenlatz (Moser-Ernst, Anm. 4, 387).

2. Zum Ereignis

An der Dekonstruktion der im 19. entstandenen und im 20. Jahrhundert fortgeschriebenen Tiroler Meistererzählung hat die gegenwärtige Forschung bislang intensiver gearbeitet als an einem neuen Bild von "anno neun". Doch nicht erst heute sind wissenschaftliche Studien bestrebt, das Ereignis von dem mythologischen Gewand zu entkleiden, in das es die Erinnerungskultur gehüllt hat. Die professionelle Geschichtsschreibung habe an der Instrumentalisierung von 1809 "nur sehr beschränkt Anteil" (21) gehabt, betont Martin P. Schennach in seinem Werk "Revolte in der Region". [9] Dieses Buch, das ganz aus den Quellen geschrieben ist, wird man den anspruchsvollsten Versuch, ein neues Gesamtbild von 1809 zu geben, nennen dürfen.

Seine zentrale These lautet: Der Tiroler Aufstand von 1809 stand vorrangig in der langen Tradition der frühneuzeitlichen Widerstandsbewegungen. Mit dem Wort Revolte im Titel signalisiert der Autor diese Umwertung, die in einer präzisen Quellenanalyse - man kann das Buch auch als einen hilfreichen detaillierten Wegweiser durch die Archive aller beteiligten Staaten nutzen - begründet ist und sich an der Forschung zu anderen europäischen Regionen rückversichert und von ihr anregen lässt. Den Studien Ute Planerts zur Zeit um 1800 in Süddeutschland mit ihrem entschiedenen Widerspruch gegen die vertrauten nationalen Ursprungserzählungen kommt dabei (auch in dem Sammelband von Mazohl / Mertelseder) eine besondere Bedeutung zu. Wenn etwas vom vermeintlichen Sonderfall Tirol übrig bleibe, dann die Unterstützung der Revolte durch eine auswärtige Macht. [10] Zugleich hebt Schennach im Unterschied zu zeitgenössischen Stimmen das Geschehen in Tirol deutlich ab von den damaligen Aufständen in Spanien und Süditalien. Die dortige "entgrenzte Grausamkeit auf beiden Seiten" (561) gab es in Tirol nicht. Die Tiroler Aufständischen übten zwar auch Druck bei der Aushebung ihrer Truppen aus, doch sie folgten den eingespielten Regeln, keine Seite hatte ein Interesse daran, das Land zu verheeren, für Napoleon war der Kriegsschauplatz Tirol peripher, und die Kämpfe blieben auch zeitlich begrenzt. Von einem Guerillakrieg in Tirol könne man nicht sprechen.

Schennach bestreitet nicht, dass sich in der Zeit um 1800 beschleunigt eine spezifisch tirolische Identität herausbildete, als deren Hauptmerkmale Landesrechte, Wehrhaftigkeit und Religion galten. Doch er betont, dass diese Prozesse schon zuvor eingesetzt hatten. Diese Argumentation ist für seine Deutung zentral. Indem er (mit vergleichenden Blicken in andere europäische Regionen) die Tiroler Erhebung von 1809 in lange frühneuzeitliche Entwicklungslinien einordnet, unternimmt er es, die Tiroler Geschichte gewissermaßen zu normalisieren. Das Jahr 1809 verliert die zentrale Bedeutung, die ihm die ältere Auffassung zugewiesen hatte. Die vier Elemente des "Tiroler Sonderweges" - "besonders wehrhaft", "besonders autonom", "besonders katholisch", "besonders habsburgtreu" (143) - erweisen sich in der Analyse Schennachs im Wesentlichen als Ergebnis einer im 18. Jahrhundert entwickelten Abwehrstrategie der Tiroler Landstände gegen die Reformeingriffe der Wiener Zentrale. Sah diese darin zunächst Tiroler Verstocktheit, schwenkte sie um, als sich die Tiroler Truppen seit 1796 gegen die französischen bewährten. Die Reformen wurden nun damit begründet, "der erprobten Treue der muthvollen Tyroler Nazion" noch mehr Kraft zu geben (169). Der auf Abwehr des Wiener Zentralismus ausgerichtete Landespatriotismus beschwor eine Tiroler Besonderheit, um neue Belastungen ohne Zustimmung der Stände und die Einschränkung ihrer Kompetenzen abzuwehren. Von der 'Tiroler Nation' zu sprechen, "verdichtet die reklamierte Sonderstellung Tirols im Rahmen der österreichischen Erbländer" (176).

In dieser Sicht war der Übergang in bayerische Herrschaft im Jahr 1806 nicht die fundamentale Zäsur, als die sie die ältere Forschung dargestellt und darin die Aufstandsursache gesucht hat, auch nicht die neue bayerische Verfassung von 1808, die alle besonderen Verfassungen der Landschaften aufhob. Erst die Einführung der bayerischen Gemeindeordnung verstörte die ländliche Bevölkerung, weil sie mit der Tradition der genossenschaftlich organisierten Gemeinden brach. [11]

Über die Motivationen der Aufständischen wähnte sich die Tiroler Erinnerungsgeschichte immer im Klaren, die wissenschaftliche Geschichtsschreibung war und ist es nicht. Schennach bündelt die bisherigen Antworten zu vier Deutungsmustern (248ff.):

1. Patriotismus (dynastischer oder Landes-). Für diese Deutung, die vor allem bis 1918 stark gemacht wurde, lassen sich viele Quellenbelege anführen, deren Beweiskraft Schennach jedoch erheblich relativiert. Vielfach seien mit diesem traditionellen Rechtfertigungstopos nur andere Gründe verbrämt und die Treuebekenntnisse zum österreichischen Kaiser als Verhandlungsstrategie eingesetzt worden, um Sonderrechte für Tirol zu bewahren.

2. Politische Partizipation. Hier hebt Schennach die Bedeutung der regionalen und lokalen Institutionen hervor, in denen die lange Tiroler Kommunalismustradition fortlebte. Die bayerische Ära bilde auf dieser Ebene eine Zäsur, nicht aber auf Landesebene. Als die Gemeinden zur weisungsgebundenen Unterbehörde herabgestuft werden sollte, erregte dies Widerstand.

3. Religion. Schennach betont, dass sich der Katholizismus zwar im ausgehenden 18. Jahrhundert zu "einem Kernelement tirolischer Identität" (285f.) entwickelt habe, aber zunächst in Abgrenzung zu den josephinischen Reformen. [12] Indem er das Verhalten der Tiroler Geistlichkeit untersucht, zeigt er, dass sie eine "wesentliche Legitimation der Erhebung" (290) leistete, aber doch nur ein kleiner Teil der ca. 4.000 Geistlichen sie unterstützte.

4. Subsistenz. Die Deutung, dass die Aufständischen in hohem Maße für Wahrung materieller Interessen kämpfen, sei "grundsätzlich" tragfähig (279). Weite Bevölkerungskreise verweigerten die Steuerzahlung und erwarteten, dass Österreich dies anerkenne, wenn es Tirol wieder in Besitz nähme.

Eine generelle Aussage über die Motivation der Aufständischen lehnt Schennach ab, indem er betont, dass - wie in anderen Ländern auch - die Tiroler Bevölkerung sehr unterschiedlich von den wechselnden Herrschaften, den Okkupationen und Truppendurchzügen betroffen war. Städte waren am stärksten belastet. Die Stadt-Land-Differenz wertet Hans Heiss in seiner eindringlichen Studie als "zentrales Grundmuster der Erhebung von 1809" (Anm. 3,174).

Schennach analysiert detailliert, was die Kriege für das Land und die Bevölkerung bedeutet haben. Für Berufsgruppen, die als leitende Akteure gelten wie Geistliche und Wirte [13], unternimmt er Fallstudien. Er widerspricht in plausibler Argumentation der Vorstellung, ganz Tirol habe sich in irgendeiner Form an der Erhebung beteiligt. Auch die ungleich verteilten Lasten werden präzise erhoben, der gleitende Übergang der Eigenversorgung der Truppen zur Plünderung, die Beraubung der Innsbrucker Juden als die Tiroler Truppen die Stadt eroberten, die Rolle von Frauen, die Behandlung von Kriegsgefangenen, die Pazifizierungsmaßnahmen und vieles mehr, was man als Themenbereiche einer 'neuen Militärgeschichte' umschreiben kann. Eine Kriegsgeschichte als Operationsgeschichte hingegen wollte er nicht schreiben. Sie hat Viktor Schemfil verfasst.

Sein zwischen 1949 und 1959 entstandenes Werk "Der Tiroler Freiheitskrieg 1809" hatte in den Gedenkjahren 1959 und 1984 keinen Verleger gefunden. Die Ausgabe, die 2007 erschienen ist, wurde von dem Herausgeber bearbeitet. Vor allem mussten viele handschriftliche Korrekturen Schemfils und seine Überklebungen von Textpassagen eingearbeitet werden. Dieses Werk von Generalmajor Schemfil (1879-1960), der im Ersten Weltkrieg den Tiroler Kaiserjägern angehört hatte, ergänzt nicht nur thematisch die Studien, die zur Zweihundertjahrfeier erschienen sind; es fügt sich auch in den Willen der heutigen Geschichtsschreibung, das Ereignis 1809 "des Legendenkranzes [zu] entkleiden", wie es in dem Vorwort des Autors heißt. Er analysiert nüchtern den "Kleinkrieg" (32) ohne Entscheidungsschlacht. Begrifflich arbeitet er sehr sorgfältig. Er spricht nicht von Schlachten - zu einer "Schlacht" waren die Aufständischen nicht in der Lage und sie entsprach nicht ihrer Art der Kriegführung -, sondern von "Treffen", "Kampf", "Ereignis". Voller Bewunderung über den "heroischen Kampf" (261) hebt er doch die Folgen für das Land und vor allem die Mängel in der Kriegführung hervor. Die Rolle von Andreas Hofer im Krieg entkleidet er in der Tat von den Legenden, die sich darum ranken. Sein Fazit (262f.):

"Hofer war zu Beginn der Erhebung 'Oberkommandant von Passeier' und ab Mitte August bis zum Ende derselben 'Oberkommandant von Diroll'." Eine militärische Führungsfunktion "übte Hofer auch nach dem Abzug der k.k. Truppen während der militärischen Aktionen nicht aus. Hierzu fehlten ihm nicht nur die Kenntnisse, sondern auch die für einen Führer so großer bewaffneter Volksmassen notwendigen persönlichen Führungseigenschaften. Zweimal - im Mai und August - hatte er Gelegenheit, das Land zu befreien. Die Voraussetzungen hierzu schuf er durch die selbständige Aufbietung des Landvolkes und dadurch, dass er sich für einen Angriff auf den Feind energisch einsetzte, ohne aber hierfür einen Plan zu entwickeln. Die Durchführung des Angriffs überließ er seinen Unterführern." Nur einmal griff er in ein Gefecht ein, im dritten Bergiseltreffen. "Man darf in Hofer nicht so sehr den militärischen Oberkommandanten während der Erhebung sehen als vielmehr den Repräsentanten des Willens des gesamten Volkes von Tirol in der Zeit des Erfolges und des Unglücks." "Das Schicksal hatte ihn für eine weltgeschichtliche Rolle ausersehen, ohne ihn mit den notwendigen Führereigenschaften auszustatten."

Andreas Hofer steht im Zentrum des Bildes, das sich die Nachwelt von Anno Neun gemacht hat. Auch die Revision dieses Bildes muss sich mit seiner Bedeutung für das Ereignis 1809 auseinandersetzen. Martin P. Schennach bestimmt Hofers "Regiment", das er eingehend analysiert, als charismatische Herrschaft. Karl Oberhofer versucht in seinem Buch "Der Andere Hofer", den "Menschen hinter dem Mythos" zu entschlüsseln. [14]

Auch dieses Buch ist auf Entmythologisierung angelegt, und auch hier wird über Tirol hinausgeschaut in die Forschung zu anderen Regionen, um sich der Suggestion der Erzählungen über die Besonderheiten Tirols und ihrer Inkarnation in Andreas Hofer zu entziehen. Sein Lebensweg wird Schritt für Schritt verfolgt, auch das seiner Vorfahren, stets wird dargelegt, was darüber geschrieben wurde und was sich quellenmäßig sagen lässt. [15]

Angesichts dieser Leistung ist Oberhofers Fazit wohl doch zu bescheiden, wenn er meint, dass von der "Figur Hofers, entkleidet von mythologischen und legendenhaften 'Schnörkeln' (Laurence Cole)", nur "ein dünnes Gerippe" bleibe (399). Ihm ist es gelungen zu zeigen, "dass unser heutiges Bild dieser Figur mit dem an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert lebenden Menschen wenig gemein hat." (400) Das ist nicht wenig.

3. Ein neues Bild der Tiroler Erhebung 1809?

Eine faire Bilanz zu ziehen ist nicht einfach. Die erinnerungsgeschichtlichen und geschichtspolitischen Verhüllungen sind gründlich analysiert, wer sie geschaffen und umgestaltet hat, welchen Zwecken sie dienten, wer ihnen widersprach, das ist in den Hauptlinien nun erforscht. Was Laurence Cole an den britischen Blicken auf 1809 andeutet, sollte künftig systematisch untersucht werden: die Entstehung "einer transnationalen Erinnerungskultur der napoleonischen Kriege" (Anm. 4, 323), und nicht nur dieser Ära. Tirol 1809 fände in einer solchen Perspektive seinen europäischen Ort, und die Tirol-Experten würden die historischen Besonderheiten ihres Landes und deren Wandel besser verstehen. Widerstände, die eine solche Forschung erschweren könnten, sind nicht mehr zu sehen. Die heutige Entmythologisierungsarbeit findet Förderer, auch staatliche; die Dankesworte in den besprochenen Büchern nennen sie.

Schwieriger ist es festzuhalten, wie sich das heutige Verständnis des Ereignisses 1809, nicht seine erinnerungsgeschichtliche Spur bis in die Gegenwart, durch die gegenwärtige Forschung verändert hat. Für Andreas Hofer, eine Zentralfigur nicht nur in den Ursprungserzählungen, sondern auch des Ereignisses 1809, ist nun deutlich, welche Aussagen die Quellen hergeben und was der "Hofer-Ikone" (Oberhofer, 11) zugehört.

Eine gründliche Erörterung verdient die Frage, wie 1809 in der "Sattelzeit" um 1800 einzuordnen ist. Der Aufstand war nicht national motiviert, keine Erhebung gegen die Fremdherrschaft. Darin stimmen die Autorinnen und Autoren der vorgestellten Bücher überein. Aber hat sie "nichts Zukunftsweisendes"? Markiert sie als "Endpunkt und Ausläufer der frühneuzeitlichen Bauernrevolten" ausschließlich das "Ende Alteuropas" (Schennach, 632f.)? Zu dieser Einschätzung passt die Aussage von Hans Heiss [16], erst nach 1820 sei das "neue Tirol" "als administrative Einheit und Wahrnehmungsraum" (35) entstanden, und zwar als "ein obrigkeitlicher Akt, Beiprogramm der österreichischen Staatsbildung, die auch andere Kronländer formte und unifizierte." (36) Auch hier würde ein Vergleich mit anderen historischen Regionen ähnliche Entwicklungen zeigen. Überall ging es um die staatliche Durchdringung und Einschränkung traditioneller Selbstverwaltungsrechte. Das traf in unterschiedlicher Intensität und mit unterschiedlichen Wirkungen alle Gesellschaftsschichten, auch den Adel. Aber begründet dies das Verdikt "nichts Zukunftsweisendes"?

Das von Reinhart Koselleck geprägte Bild der "Sattelzeit" trifft die Veränderungen in der Zeit um 1800 wohl doch besser als die strikte Zuordnung der Tiroler Ereignisse von 1809 zur alteuropäischen "Vormoderne". Wenn man die Tiroler Erhebung als letztes Glied in einer langen Kette frühneuzeitlicher Revolten sieht, gilt es zugleich zu betonen, dass ihr Scheitern den Weg frei machte für zentralisierende Reformen, gegen die sich die Aufständischen zur Wehr gesetzt hatten. Was sie als Tiroler Eigenständigkeit zu verteidigen meinten, stimmt zwar nicht mit den späteren geschichtspolitischen und erinnerungsgeschichtlichen Überschreibungen von 1809 überein. Doch in der Verteidigung der Tradition bzw. was man dafür hielt, fanden das Ereignis 1809 und seine retrospektiven Umdeutungen durchaus zusammen. Das sollte in der Freude an der geschichtswissenschaftlichen Entmythologisierung nicht übersehen werden.


Anmerkungen:

[1] "Heil Sonderwirt! Grüaß di'! ...'s geaht schun un, sie sein schun oll' beinond." Inszenierungsstrategien und Inszenierungsreflexionen zum Jubiläumsjahr 1809, in: Mazohl / Mertelseder, 393-407, Zitat 393.

[2] Johannes Weber / Michael Span: Rituale der Erinnerung. Die Gedächtnisfeiern 1959 und 1984 im Vergleich, in: Mazohl / Mertelseder, 503-524. Die Autoren skizzieren auch den Hofer-Kult nach 1945: 1948 wird das Andreas Hofer-Lied Tiroler Landeshymne, 1956 findet nach 18 Jahren erstmals wieder eine große Gedächtnisfeier im Wiener Stephansdom statt. 1959 war auch der Katholikentag, der in Innsbruck stattfand, auf Hofer ausgerichtet.

[3] Reinhard Stauber: Das Jahr 1809 und seine Vorgeschichte im napoleonischen Europa, 13-26; Brigitte Mazohl: Die Wiener Politik und Tirol in den Jahren 1790-1815, 27-61; Karl Friedrich Rudolf: Der spanische Unabhängigkeitskrieg 1808-1814, 63-83; Martin P. Schennach: Revolutionäre Gesetzgebung? 85-105 (stimmt überwiegend mit dem entsprechenden Kapitel in seinem unten zitierten Buch überein); Elinor Forster: Tirol als Teil des Rheinbundes. Die bayerische Adelsgesetzgebung zwischen dem Einfluss Frankreichs und den Reaktionen des landsässigen Adels, 107-128; Astrid von Schlachta: Die "Verfassung" des Landes - ein Erinnerungsort in der politischen Kommunikation in Tirol, 129-151; Hans Heiss: "Die Stadt war ihnen nun einmal verdächtig geworden...". Differenzen zwischen Stadt und Land in Tirol 1809, 153-174; Michael Kasper: Modernisierungsverlierer? Ländliche Eliten als ständische Repräsentanten in der Sattelzeit. Das Beispiel Montafon, 175-197; Herta Haisjackl: Major Rupert Wintersteller - Tiroler Schützenkommandant 1809, 199-221; Bernhard Mertelseder: Kriegsfolgenbewältigung und der öffentliche Umgang mit dem 'Freiheitskampf' bis 1848, 223-240.

[4] Meinrad Pizzinini: Das Jahr 1809 und Andreas Hofer im Spiegel der Historiographie des 19. u. 20. Jh.s, 241-269; Sigurd Paul Scheichl: "Tiroler Adler hüt' dein Nest." Facetten des Jahres 1809 in der Literatur, 271-293; Laurence Cole: Echos von 1809. Der Tiroler Aufstand in der britischen Erinnerungskultur des 19. Jh.s, 295-323; Birgit Mertz-Baumgartner: Der Volksaufstand des Jahres 1808 in der spanischen Literatur des 19. Jh.s, 325-345; Roman A. Siebenrock: Bis zum letzten Blutstrophen. Tiroler Wehrhaftigkeit und die Verehrung des Herzens Jesu: Eine Spurensuche im Blick auf 1809, 347-369; Sybille-Karin Moser-Ernst: Die Bild-Legende Anno Neun, 371-391; Plattner (s. Anm. 1); David Schnaiter: 'Immobiles Sicut Patriae Montes'. Die Rezeption des Tiroler Aufstandes von 1809 im Tirol des beginnenden 20. Jh.s - dargestellt anhand des Volksdichters Bruder Willram, 409-433; Manfred Schwarz: Der Sandhof im Passeiertal - Vom Bauernhof und Wirtshaus zum "Wallfahrtsort" und zur Gedenkstätte, 435-459: Karin Schneider: Tiroler Rebellen im Kino. Andreas-Hofer-Rezeption im Spielfilm, 461-501; Weber / Span (s. Anm. 2).

[5] Ausführlich dazu und zu Vermögensgeschichte der Familie Hofer: Oberhofer, 366ff.; Schwarz (Anm. 4)

[6] Siegfried de Rachewitz: "Die Flamme der Freiheit" - Begegnungen auf Schloss Tirol 1809-1849, in: Hastaba / de Rachewitz, 15-32, 23.

[7] Zu amerikanischen Reisenden in Tirol s. Thomas Albrich: Der ferne Westen rückt näher: Tirol und Amerika im Vormärz, in: Hastaba / de Rachewitz, 335-356, 348-353: Ob die Tiroler "National- und Natursänger" (346), die in Amerika Tiroler Volkslieder sangen, auch Hofer feierten, sagt Albrich nicht.

[8] Kern, 47ff., sieht bis 1814 eine negative Darstellung des Ereignisses 1809, ab 1823, der zunächst von Wien nicht autorisierten Überführung der Gebeine Hofers nach Innsbruck setzte die Würdigung in der gesamtstaatlichen Historiografie ein. Bei Kern werden Coles Studien und die zahlreichen jüngeren Forschungen zur Hofer-Rezeption zitiert.

[9] Schennach, 21; er verweist insbes. auf die weiterhin wichtigen Bücher von Josef Egger, der im 3. Band seiner Geschichte Tirols das Geschehen von 1809 behandelt und von Zeitgenossen als Nestbeschmutzer scharf kritisiert wurde (17), was den ebenfalls kult-kritischen Hans von Voltelini (Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809, Gotha 1909), Josef Hirn (Tirols Erhebung im Jahre 1809, Innsbruck 2. Aufl. 1909) und Ferdinand Hirn (Geschichte Tirols von 1809 bis 1814, Innsbruck 1913) nicht mehr widerfahren sei. Vgl. auch Pizzinini (Anm. 4). Kern trennt nicht durchgängig die Publizistik von der Historiografie, sodass die Rolle der professionellen Historiker im Prozess der Mythologisierung nicht immer deutlich wird.

[10] Die Wiener "Aufmunterung" als Voraussetzung für den Aufstand betont auch Reinhard Stauber (Anm. 4, 23) in seinem europäischen Überblick über die Konfliktfelder.

[11] Vgl. dazu auch Astrid von Schlachta (Anm. 3). Aus Archivquellen differenziert zur Bedeutung der bayerischen Adelspolitik in Tirol Elinor Forster (Anm. 4); 1814 wurde 18 adligen Familien der Adelstitel aberkannt, weil sie keinen Antrag auf Immatrikulation gestellt hatte. Ausgeführt wurde dies aber bis zum Ende der bayerischen Zeit wohl nicht.

[12] Auch Forster (Anm. 4) betont, Konfession habe bis 1781 in der Debatte über die Tiroler "Verfassung" nur eine marginale Rolle gespielt.

[13] Für die Schwierigkeiten, mit denen sich Wirte 1809 auseinanderzusetzen hatten, bietet auch Heiss (Anm. 3, 166ff.) ein anschauliches Beispiel.

[14] Oberhofer hat auch eine wichtige Quellensammlung publiziert: Weltbild eines "Helden". Andreas Hofers schriftliche Hinterlassenschaft, Innsbruck 2008.

[15] Herta Haisjackl (Anm. 3) zeigt an dem Schützenkommandanten Major Wintersteller, dass Führungspersonen in der zweiten Reihe nicht die Hilfen erhielten, die Hofer und nach seinem Tode seine Familie erhielten. Sie wurde geadelt, Winterstellers Familie verarmte. Er geriet in Vergessenheit; außer im Unterinntal.

[16] Hans Heiss: Ein neues Land - Tirol in Restauration und Vormärz, in: Hastaba / de Rachewitz, 33-48. Dieses Buch ist der wissenschaftliche Begleitband zu einer Ausstellung auf Schloß Tirol (2009; gleicher Titel wie das Buch). Ellen Hastaba spricht in der Einleitung die Disparatheit der Beiträge an. Das Buch enthält diese Beiträge (neben Heiss und den zwei in Anm. 6 und 7 genannten Studien): Annemarie Augschöll Blasbichler: Zur Situation der Schule in der Zeit Joseph Ennemosers und Jakob Philipp Fallmerayers, 49-66; Peter Goller / Martin E. Urmann: J.E.s Studienweg an der Universität Innsbruck 1806 bis 1810, 67-80; Andreas Oberhofer: J.E. - ein Schreiber Andreas Hofers?, 81-94 (nicht belegbar, nicht widerlegbar); Walter Bruchhausen: "... das Mystische wissenschaftlich, und nicht das Wissenschaftliche mystisch zu machen" - J.E. als Mesmerist und Medizinprofessor in Bonn (1819-1837), 95-112; Maria Heidegger: Die k.k. Provinzial-Irrenanstalt Hall in Tirol im Vormärz - Programm und Akteure eines Reformprojekts, 113-128; Christian Scharfetter: Die falsche Alternative: krank oder fromm - J.E. über Ekstasen, Besessenheit, Stigmatisation bei multimorbiden Persönlichkeiten und "wahre" Zeichen der Frömmigkeit, 129-140; Nicole Priesching: Der Konflikt zwischen Ennemoser und Giovanelli um die Deutung der Maria von Mörl, 141-150; Monika Fink-Lang: Zwischen Magnetismus und Mystik - Erklärung des Unerklärlichen bei J.E. und Joseph Görres, 151-166; Helmut Alexander: J.E.s Engagement in der k.k. Landwirthschaftsgesellschaft von Tirol und Vorarlberg (1838-1841), 167-182; Franz Gratl: Ein profilierter liberaler Innsbrucker Bürger: Joseph Oellacher (1804-1880), Apotheker, Chemiker, Mineraloge, Kommunalpolitiker und Musiker, 183-190; Friedegund Freitag: München zur Zeit Ludwigs I. von Bayern, 191-204; Otmar Kollmann: Der Orientalist Pius Zingerle - ein Kurzporträt, 205-218; Maria A. Stassinopoulou: "Die Griechinnen und Fallmerayer" - Ein griechisches Gedicht aus dem Jahr 1861, 219-228; Claire-Jeanne Keller: J.P.F. als Reisebegleiter und Vertrauter des Grafen Alexander Iwanowitsch Ostermann-Tolstoi, 229-240; Thomas Leeb: J.P.F. und die "Allgemeine Zeitung", 241-258; Daniel Bertsch: "Allen Parteien zu mißfallen ist viel leichter als allen genehm zu sein." - J.P.F. und Anton Prokesch von Osten, 259-276; Margot Pizzini: Joseph Streiter und J.P.F. - eine spannungsvolle Freundschaft, 277-290; Helmut Reinalter: J.E.s Auseinandersetzung mit den "Katholischen Blättern aus Tirol" - eine frühe Form des Kulturkampfs?, 291-302; Johann Holzner: J.P.F.s viel gerühmte Darstellungskunst, 303-312; Mauro Nequirito: Il Tirolo italiano negli anni del Vormärz - Un territorio in cerca di una propria identità, 313-328; Giuseppe Ferrandi: Trentini a Francoforte - Il '48 di Giovanni a Prato e degli altri costituenti, 329-334; Michael Grünbart: "Der traurige und lange Wiener..." - Zwei Briefe Fallmerayers aus seinem letzten Lebensjahr, 357-366.

Dieter Langewiesche